Abschied von Pastor Noel Hendrik Klentze, der zum 01.09.2025 die Pfarrstelle wechselt.

Liebe Menschen im Pfarrsprengel Fehmarn,

liebe Kirchengemeinden auf Fehmarn!

"Reisende soll man nicht aufhalten". So sagt man landläufig. Und es stimmt. Wer auf Reisen ist, der ist eben nicht zuhause, der ist auf Durchreise, der macht Station. Vielleicht sogar mehrere Stationen. Es kann sich dabei um eine Urlaubsreise handeln, um eine Dienst- bzw. Geschäftsreise oder einen Besuch bei der Familie oder Freunden. Manchmal geht das Reisen mit klarem Ziel los, manchmal eher ziellos und planlos. Im Leben unterwegs, auf Wegen, auf Hinwegen und Abwegen, auf Irrwegen und Rückwegen. 

Ich bin ein Wanderer. Ich wandere für mein Leben gern. Seit ich Kind bin. Ich liebe es spazierenzugehen, neue Runden zu laufen, unterwegs zu sein. Vielleicht ist es auch dieser innere Antrieb gewesen, mich immer wieder aufzumachen, meine Heimat, aber keinen festen Wohnsitz zu nennen. Vielleicht meine Heimat im Wandel: wie der Apostel Paulus sagt. Vielleicht suche ich auch aus diesem Grund nicht notwendigerweise nach einem bleibenden Ziel, sondern nach dem Fernsinn zu Ihnen gehört. Und gleichzeitig bin ich dankbar, dass ich eine Weile mit Ihnen unterwegs sein durfte. Ich habe vieles gelernt in dieser Zeit. Wie es so ist, auf dem Land, auf der Insel, in den Kirchengemeinden des Pfarrsprengels Fehmarn. Ich habe hier Schönes und Kostbares, Wertvolles erlebt, aber auch Schweres und Leidvolles. Ich habe hier Gemeinschaft, Begegnung erlebt, aber auch Einsamkeit. Und ich konnte mich weiterentwickeln, einige Ideen umsetzen, manches leider nicht. Ich habe versucht, notwendige Veränderungen mit anzustoßen und auch versucht, mich gegen unnötige Veränderungen zu stellen. Ich habe versucht, Verständnis zu wecken. Manchen Menschen konnte ich helfen, manchen nicht. Für manche Menschen war ich ein Ärgernis und ein Störfaktor. Manchen Menschen konnte ich ein Begleiter und Seelsorger sein. Wer Neues beginnt, stößt nicht nur auf Interesse, sondern auf derer, die am Alten festhalten wollen. Ich habe Menschen bewusst begleitet, Menschen gesegnet und getauft, getraut, Menschen bewusst oder unbewusst verletzt. So verharren viele unserer Wunden und Narben auf unserer Lebensreise und hoffen, dass sie geheilt werden, dass wir Verzeihung finden. 

Eine Reise oder Wanderung ist oft auch eine Zwischenstation. Im Grunde ist unser ganzes Leben eine einzige Reise. Ich habe sie eine Weile mit Ihnen geteilt. Ich bin dankbar für die Erfahrungen und Erlebnisse auf dieser Durchreise auf Fehmarn. Fehmarn ist für mich nicht nur ein wunderschöner Urlaubsort, Insel und Lebensort, sondern Heimatliche und Heilige Erde. Und dennoch bin ich dankbar. Ich danke allen Menschen, die mich auf dieser Durchreise begleitet haben, die mich in irgendeiner Form auf dieser Wanderschaft unterstützt und mir zu einem menschlich guten Miteinander verholfen haben. Ich bin beeindruckt, dass hier bodenständige, ehrliche, direkte und realistische Art der Menschen auf Fehmarn kennengelernt zu haben.

Ich danke den Kolleginnen und Kollegen für unsere gemeinsamen Wegstrecken, das gemeinsame Zusammenrücken, Zusammenarbeit und Zusammenarbeit. Ich danke den Menschen, die mir wohlgesonnen waren. Und ich danke allen, die kritisch auf meine Arbeit geschaut haben – das hat mich motiviert, gute Leistungen zu erbringen. Ich danke auch den Gremien für ein verantwortliches, faire und kollegiale Miteinander.

Ich nehme viele Dinge mit auf meine Reise weiter. Ich werde sie nicht vergessen. Ich danke allen, die mir eine Weile das Gefühl gegeben haben, zuhause zu sein. Ich wünsche Ihnen allen und der Gemeinde weiterhin alles Gute. Ich wünsche Ihnen Gottes reichen Segen, der Sie auf all Ihren Wegen begleite und leite. Möge es gelingen, dass auch weiterhin Menschen in der Gemeinde und an anderen Orten, an denen ich gewesen bin, von Gottes Liebe und Barmherzigkeit hören, sie annehmen und leben. Mögen sich Menschen und Lebensgeschichten miteinander verbinden. Mögen sich unsere Wege eines Tages wieder kreuzen, wenn auch aus anderer Perspektive. Möge Frieden und Versöhnung mit uns allen und unter uns und mit Gott sein.

Alles Gute und eine gute Zeit mit Gott
Pastor Noel-Hendrik Klentze

Ein Verabschiedungsgottesdienst wird voraussichtlich am 10.8.2025 um 15:00 Uhr in Bannensdorf gefeiert. Bitte beachten Sie die aktuelle Presse.